Siegblick hat Mainblick – Anfängerfahrt auf dem Main
SRV | 4. Oktober 2019
Die erste Anfängerfahrt für Andreas & mich – wir waren begeistert!
Vielen Dank an Holger für die Organsiation, da ist ja schon einiges zu tun!
Start war Donnerstagabend mit dem abriggern, bis zu diesem Zeitpunkt war uns dieser Begriff total fremd. Eigentlich hat es schon am Montag davor begonnen mit einer Einweisung. Sehr ernst erläuterte Holger das richtige fahren auf Wasserverkehrsstraßen mit dem zugehörigen Schiffsverkehr. Die Lehrfilme dazu hinterließen bei einigen Teilnehmern gemischte Gefühle, spätestens als der Einerruderer zwischen 2 Lastkähnen gewaltig ins schleudern kam und allerspätestens als der 4er unterging nachdem er von der Heckwelle erfasst wurde.
Abriggern war dann einfach und am Freitag um 16:00 starteten wir vom Vereinshaus Richtung Wertheim mit den 3 Booten Siegblick, Vagabund und Sieglinde. Mit einigen Staus erreichten wir ca. 19:00 unser Ziel, für die meisten das Vereinshaus der Rudergesellschaft Wertheim 1902, für einige das Hotel Zum Ross. Um 20:00 hatte Holger in der Gaststätte Zum Ochsen reserviert und wir verbrachten einen schönen Abend mit Schäufele, Kellerbier und weiteren lokalen Spezialitäten. Ein herzliches Dankeschön an Horst und Carmen, die den Bootsanhänger schon vormittags nach Wertheim gebracht hatten.
Samstagmorgen ging es dann endlich auf’s Wasser und zwar bei der RG Marktheidenfeld km 180,3. Ungewohnt war der Bootsanleger, da er nur über 2 Rampen begehbar war und der Bootseinstieg von steuerbord. Als wir abstießen um 11:00 in voller Sonne zeigte das Thermometer bereits 15 ° Grad, d.h. T-Shirtwetter und Sonnencreme. Für uns Neulinge, die nur die Sieg bis dahin berudert hatten, war der Main ein gewaltiger Fluss, erst nur breit und dann sogar mit Schiffsverkehr. Und wenn man einem der großen Binnenschiffe ins Auge blickt, ist man froh über viel Wasser zwischen Kahn und Ruderboot.
Nach ca. 5 km kam die erste Schleuse an der Staustufe Lengfurt und auch das war ein großes Abenteuer für uns. Zum erstem Mal die Pickhaken einsetzen und uns in der dunklen, engen Schleusenkammer auf Talfahrt begeben erzeugten mulmige Gefühle – jetzt bloß nicht wackeln. Alle haben es geschafft und es wurde kräftig weitergerudert an Klöstern, Burgruinen, Zementwerken und Weinbergen entlang.
Holger erkannte mit Kennerblick einen kleinen Sandstrand als perfekten Mittagspausenplatz und er hatte Recht. Das hätte auch in der Karibik sein können, feinster Sand und (nah am Ufer) klares Wasser. Wir machten ausgiebig Rast, genossen Sonne und Strandfeeling, bevor es weiterging auf dem schönen Main.
Ein Hinkelsteinähnlicher Sandsteinblock bei km 168,3 zeigte den Beginn der Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg an, die von dort bis km 130,7 im Main verläuft.
Unterwegs begegneten uns weitere Lastkähne, Sportboote und Wasserskiläufer, die wir jetzt lässiger passieren ließen.
Nach einer 2. Schleusenfahrt in Eichel erreichten wir Wertheim um 16:30 nach 23 km.
Den 2. Abend verbrachten wir bei Pizza und Pasta im wunderschönen Städtchen, dass durch Burgruine, Zusammenfluss Tauber und Main sowie viel buntes Mittelalter im Stadtkern geprägt ist.
Start am nächsten Tag bei km 158,0 war schon um 09:00 und zügig machten wir uns auf den Weg nach Freudenberg. Wieder zogen Burgruinen, hübsche Ortschaften und viel Wald an uns vorbei bei weiterhin fantastischem Spätsommerwetter. Kurz vorm Ziel mussten wir wieder schleusen und viel Kraft war nötig, die Boote über eine schmale Betonrampe aus dem Wasser zu heben in Freudenberg.
Nach ca. 3 h Autofahrt traf sich die Gruppe um 20:30 zum Riggern am Ruderheim und nach 1 h war die Boote gesäubert und verstaut.
Für uns war es eine tolle neue Erfahrung, nicht nur das rudern sondern auch die gute Stimmung in der Gruppe so eng beieinander, beim nächsten Mal sind wir bestimmt wieder mit dabei.